Computing, Deutsch, Privat stuff, Tech stuff

Linux Mint/Windows8 UEFI & SecureBoot auf dem Netbook

30. März 2015

Vor einigen Tagen war das Maß voll und ich hatte keine Lust mehr mit Windows 8 auf meinen ASUS Netbook F201E zu arbeiten. Wobei „arbeiten“ eigentlich übertrieben war, denn im Wesentlichen bestand die meiste Zeit aus WARTEN auf Windows8. Gut mit 4Gbyte war das Netbook nicht unbedingt üppig aufgestattet, allerdings kann man für 300 EUR keine High Ende Arbeitsmaschine erwarten.
Der „Use Case“ diese Gerätes besteht hautpsächlich aus Surfen im Web, Mediaplayer und Office sprich Tabellenkalkulation, Textverarbeitung… und natürlich IT Remote Support.
Aber selbst diese einfachen Anwendungen „rocken“ auf dieser Hardware einfach nicht. Windows ist nur am swappen und behindert sich selbst.
Was liegt also näher als eine für Netbooks optimierte Linuxdistribution zu verwenden. Auf Empfehlung und Anhand von schon gesammelten Erfahrungen schien mir Linux Mint geeignet zu sein.

Also Install-USB Stick hergestellt, eingestöpselt, rebootet….und nix. Der Netbook lädt/bootet nicht von USB.
Das System wird vorinstalliert mit 64Bit Win8 geliefert und Microsoft Security sei Dank mit aktiviertem SecureBoot. ASUS selbst verwendet UEFI und nicht mehr das altbekannte BIOS. (Unified Extended Firmware Interface). UEFI selbst ist der Ersatz für das in die Tage gekommene BIOS als Schnittstelle zwischen Hardware und dem Betriebsystem und als Initialisierungsgehilfe für die Hardware. Zusätzlich behebt UEFI auch harte Beschränkungen aller bisherigen BIOS Implementationen wie zum Beispiel max. 2 TB Festplattenkapazität oder max. 4 Partitionen.

Wie also Linux Mint von USB booten?

(1) SecureBoot muss deaktiviert werden, ansonsten startet die HW nicht vom USB Stick.

(2) Auf dem USB Stick muss unbedingt eine 64Bit Variante von Linux Mint vorhanden sein, nur diese 64Bit Variante kann von UEFI gebootet werden. Mit 32Bit Linux keine Chance, was allerdings auf 64 HW auch keinen Sinn machen würde.

(3) Nach dem Booten von Linux Mint kann man erst einmal das Livesystem ausprobieren und ggf. schon jetzt prüfen ob alle verbaute Hardware (Audio, Video, Cam, Trackpad, WLAN, LAN) korrekt erkannt wird und benutzbar ist.  Alle die Linux auf einem Netbook verwenden, sollte vor einer Installation damit die Kompatibilität prüfen. Allerdings habe die meisten Linuxvarianten mit dem Treibersupport in den letzten Jahren extrem aufgeholt, so dass in den allermeisten Fällen sofort alle Geräte funktionieren.

(4) Nach der Prüfung und dem Test aller Funktionen kann Linux Mint auf der Festplatte installiert werden. Zum Start der Installation befindet sich ein entsprechendes Icon auf dem Desktop des von USB gestarteten Systems.

(5) Nach der Sprachauswahl muss im zweiten Schritt als „Installationstyp“ –> Something Else gewählt werden, damit der Installer das Partitionierungstool startet. Das ist insofern wichtig, da dies die einzige Variante ist die notwendige EFI Bootpartition manuelle anzulegen. Die Standardinstallationsprozeduren helfen da nicht weiter und ohne EFI Boot Partition wird der Netbook das installiert Linux nichtg starten können.

(6) Im „Advanced Partitioning Tool“ einen freien Bereich auswählen und eine Partition vom Type EFI anlegen, Größe 100MB.

(7) Desweiteren wird noch eine SWAP PArtition mit der gleichen Größe des physikalischen Hauptspeichers benötigt und die eigentliche Partition für das Linux System.  Welche Dateisystemformat auf dieser PArtition verwendet wird, ob ext2, ext3 oder ext4 bzw. JFS sei dem Leser überlassen. Eine Ãœbersicht der Eigenschaften dieser Dateisysteme ist hier zu finden http://www.thegeekstuff.com/2011/05/ext2-ext3-ext4/

(8) ACHTUNG: bevor die Partitionierung abgeschlossen wird, ist es wichtig den Ort für die Installation des Bootloader richtig zu setzen. Dazu gibt es im „Advanced Partitioning Tool“ ein DropDown Menü mit der Auswahlbox „Device for boot load installation:“ Wählt an dieser Stelle unbedingt die erstellte EFI Partition aus.

(9) Danach alle Änderungen speichern/die Installation von Linux starten. Nach Abschluss der Installation wird ein Reboot durchgeführt. Entfernt den USB Stick. Nach dem Reboot sollte der GRUB Bootloader angezeigt werden und Ihr könnt Linux Mint oder wenn aus nostalgischen Gründen noch vorhanden auch Windows 8 alternativ starten.

(10) SECUREBOOT? Diese am Anfang deaktivierte Option muss weiterhin deaktiviert bleiben.

SecureBoot wurde eingeführt um den Nutzer davor zu bewahren, unsichere Software auf einer HW zu starten. Dies geschieht Anhand von digitalen Signaturen die die HW Hersteller fix in Ihre HW einbrennen. Was dabei für Microsoft kein PRoblem ist als „fast allmächtiger“ OS Lieferant macht es Linux aber schwer. Für die OpenSource Gemeinde ist es fast unmöglich entsprechende Signaturen an die HW Hersteller verteilt zu bekommen. Also SecureBoot auslassen, die vormals gut gemeinte Idee um die Sicherheit von Endgeräten und Betriebssystemen zu Verbesserung stellt sich meiner Meinung nach immer mehr als wirkungslose Bremse heraus. Seht aber selbst, wie erkennbar ist überwiegen die Nachteile…
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/UEFI_Secure_Boot

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.